1-Komponentig – HG

Siebdruckfarben HG

Anwendung

Für thermoplastische Kunststoffe aller Art, insbesondere jedoch Polymethacrylate (wie z.B. Perspex, Plexiglas, Resartglas usw.) sowie Hart- und Weich-PVC, Celluloseacetobutyrat, verschiedene Poly- styrol-Typen und Polycarbonat.

Eigenschaften

Siebdruckfarben HG sind schnelltrocknende Siebdruckfarben mit glänzender Oberflächenbe- schaffenheit. Der Glanzgrad ist abhängig vom Untergrund und in einigen Fällen auch vom Farbton. HG Siebdruckfarben sind witterungsbeständig, lassen sich leicht verarbeiten und weisen für diese Siebdruckfarben einen relativ milden Geruch auf. Trotz der gestellten hohen Anforderungen (höchste Lichtbeständigkeit, Weichmacher- und Lösemittel- beständigkeit usw.) und der damit verbundenen eingeschränkten Pigmentauswahl besitzen die Bunt- töne der HG-Reihe eine hohe Farben-Brillanz. Sie besitzen eine mittlere Deckkraft. Da alle physikalisch trocknenden Siebdruckfarben mehr oder weniger stark die Lösemittel zurückhalten (Lösemittel-Retention), sind Prüfung der Haftung und Haltbarkeit auf dem Bedruckstoff erst nach 1 bis 2 Tagen der Alterung des Druckfarbenauftrages durchzuführen. Bei der Anwendung von Glanzfarben HG ist zu beachten, dass wegen der in den Siebdruckfarben enthaltenen aggressiven Lösemittel zur Spannungsrissbildung neigende Kunststoffe nur im unver- formten Zustand dekoriert werden dürfen. Desgleichen ist bei Spritzlingen (insbesondere Polystyrol und Acrylglas) wegen der Spannungsrisskorrosion Vorsicht geboten.

Pigmentauswahl und Lichtbeständigkeit der Farbtöne

Die Siebdruckfarben HG sind für den Außeneinsatz geeignet. Es werden nur schwermetallfreie Pigmente verwendet, die nach der Wollskala (DIN 16525) eine Lichtechtheit von 7-8 aufweisen. Werden die Grundfarben mit einem hohen Anteil Weiß oder Lack vermischt, reduziert sich die Lichtechtheit der Drucke. Sollen die Standardfarbtöne der HG zu halblasierenden Farben aufgehellt werden, lässt sich dies durch Zusatz von Transparentpaste HG/TP bzw. Binder HG/B erreichen. Es muss jedoch bemerkt werden, dass bei starkem Aufhellen der Volltöne eine Verringerung der Lichtbeständigkeit zu erwarten ist. Das Mischungsverhältnis von Druckfarbe zu Transparentmittel sollte nicht über 1 : 1 hinausgehen. Die Farbtöne HG-NT enthalten keine umweltrelevanten Schwermetalle und entsprechen den Bedingungen der EN 71, Sicherheit von Spielzeug, Teil 3, Migration bestimmter Elemente.

Einstellung für den Siebdruck

Die Siebdruckfarben HG werden vor ihrer Verarbeitung mit den entsprechenden Verdünnern oder Verzögerern eingestellt. Die Siebdruckfarben HG werden in halbpastöser Form geliefert. Sie lassen sich je nach der zur Ver- wendung kommenden Gewebefeinheit mit den zur Verfügung stehenden Verdünnern siebdruckfähig einstellen (Zusatz von ca. 15-20% Verdünner, je nach Druckbedingungen).

Verdünner VD 50 Verzögerer VZ 10 für den Druck feinster Details oder die Verzögerer VZ 20, VZ 30 und VZ 40

Einstellung für die Spritzlackierung

Bei der Acrylglasdekoration ist oft eine Spritzlackierung erforderlich, die man durch Verdünnen der HG-Farben mit den Spritzverdünner HG/VSP vornehmen kann.

Trocknung

Die Siebdruckfarben HG sind physikalisch trocknend, das heißt die Trocknung erfolgt durch Abgabe der in ihnen enthaltenen Lösemittel. Man benötigt bei Normaltemperatur (20°C) je nach den örtlichen Verhältnissen eine Trockenzeit von ca. 10-15 Minuten. HG Glanzfarben benötigen im Durchlauftrockner bei einer Temperatur von 50°C lediglich eine Trockenzeit von ca. 30-60 Sekunden. Selbstverständlich ist die Trockenzeit neben der Temperatur auch von der im Trockner dem Druckgut zugeführten Luftmenge abhängig. Infolge der schnellen Abgabe der Lösemittel ist gewährleistet, dass der Verzug der zu bedruckenden Materialien auf ein Minimum reduziert wird. Wird ein doppelseitiger Druck vorgenommen bzw. erfolgt ein Übereinanderdruck mehrerer Sieb- druckfarben, so ist selbstverständlich in diesen Fällen besondere Vorsicht geboten. Beim Trocknen des bedruckten Materials im Trockengestell ist ebenfalls auf einen möglichst schnellen Luftwechsel zu achten. Liegen die bedruckten Materialien im Trockengestell aus, ohne dass ein ständiger Luftwechsel erfolgt, so kommt es in dem Trockengestell zu einem Lösemittelstau, der die Trocknung der Sieb- druckfarben erheblich verzögert.

Hilfsmittel

Im allgemeinen werden bei Verwendung der HG Siebdruckfarben keinerlei Hilfsmittel benötigt. Ledig- lich beim Rasterdruck müssen die Rasterfarben je nach verwendeter Gewebefeinheit mit der spe- ziellen Transparentpaste HG/TP aufgehellt werden. Näheres hierzu jedoch unter dem Abschnitt „Vierfarben-Siebdruck“. Sollte in einigen Fällen der Glanz- grad noch erhöht werden müssen, so empfiehlt sich der Zusatz des Binders HG/B. Allerdings nimmt die Deckkraft der damit verschnittenen Kunststofffarben ab, so dass der Einsatz dieses Hilfsmittels nur auf hellem Untergrund anzuraten ist. Treten beim Druck Schwierigkeiten infolge statischer Aufladung auf, so sind zur Beseitigung dieser Störungen die entsprechenden Hilfsmittel (Wiecostat) anzuwenden.

Vermischbarkeit

Die Siebdruckfarben HG sind mit allen Kunststoff Siebdruckfarben aus unserem Siebdruckfarben- Programm mischbar. Hierzu gehören z.B. die Siebdruckfarben SG, PK und PK-Jet sowie J. Durch die in jedem Verhältnis vorhandene Mischbarkeit untereinander lassen sich die Eigenschaften der einzelnen Druckfarben-Typen wirkungsvoll kombinieren. So kann die Deckkraft der Siebdruckfarben HG und SG durch Zusatz der Druckfarben-Typen PK, PK- Jet und J verbessert werden, während bei den letztgenannten Druckfarben der Glanz durch Zusatz von Druckfarbe HG oder SG erhöht wird. Beim Mischen der einzelnen Siebdruckfarben untereinander muss man jedoch berücksichtigen, dass sich die Eigenschaften der ursprünglichen Druckfarbe in Bezug auf Trocknung und Verhalten gegenüber den Bedruckstoffen verändern.

Bronze-Farben

Für den Druck metallischer Schmuckfarben stehen dem Anwender die Bronzepasten mit der Bezeichnung B 75 bis B 79 zur Verfügung. Die Bronzepasten werden mit dem entsprechenden Bronzebinder HG/B vor der Verarbeitung ange- mischt. Mischungsverhältnisse nach Gewichtsteilen: Goldbronzepaste : HG/B 1: 3-4 Silberbronzepaste : HG/B 1: 4-5

Müssen Bronzedrucke mit einer normalen Siebdruckfarbe überdruckt werden, so ist zu beachten, dass auf dem fetten Bronzegrund eine normal deckende Siebdruckfarbe in den meisten Fällen keine genügende Haftung besitzt. Abhilfe schafft man hierbei häufig dadurch, dass man der Siebdruckfarbe vor dem Überdruck ca. 10% Binder HG/B zusetzt. Zweckmäßig ist es weiterhin, den Bronzeanteil so gering wie möglich zu halten. Da Bronzedrucke zur Oxidation neigen, ist verschiedentlich eine Überlackierung mit einem farblosen Überzugslack erforder- lich. Hierzu kann der Überzugslack HG/E50 bzw. SG/E50 verwendet werden. Beim Überlackieren von Bronzefarben mit normal pigmentierter Siebdruckfarbe sowie auch mit einem farblosen Überzugslack ist auf alle Fälle vor Druck der Auflage zu überprüfen, ob eine genügende Haftung erreicht wird (Fingernagelprobe, Tesatest). Unter der Bezeichnung „AB“ wird eine relativ oxidations- und witterungsbeständige Bronze im angemischten Zustand angeboten.

Vierfarben-Siebdruck (Raster-Siebdruck)

Die Rasterfarben nach Europaskala lassen sich im Vierfarbensiebdruck störungsfrei verarbeiten. Es wurde besonders darauf geachtet, dass die Rasterfarben dem Normblatt entsprechen. Eine völlige Übereinstimmung ist jedoch wegen der im Siebdruck verlangten hohen Lichtbeständigkeit der Pigmente nicht möglich. Je nach Rasterfeinheit, nach Feinheit des verwendeten Gewebes, Rakelschliff, Rakeldruck usw. sind die Lasurfarben je nach Vorlage mit Transparentpaste HG /TP aufzuhellen. Das Mischungsverhältnis von Rasterfarbe zu Transparentpaste ist von Fall zu Fall durch Vorversuch zu bestimmen. Zum Grau- bzw. Tiefedruck verwendet man Schwarz HG 65 das gleichfalls mit Transparentpaste HG/TP aufzu- hellen ist.

Überlackierung

Wie alle Glanzfarben werden auch die Siebdruckfarben HG in der Regel nicht überlackiert. Da die Glanzfarben häufig Verlaufmittel enthalten, besteht beim Überlackieren sogar die Gefahr, dass sich Störungen in Form von Wegziehen des Überzuglackes bzw. Kraterbildung bemerkbar machen können. Sollte trotzdem eine Überlackierung gewünscht sein, so kann diese mit den farblosen Über- zugslacken HG/E50 bzw. PK-Jet/E50 oder SG/E50 vorgenommen werden. Für weitere Verbes- serungen der Witterungsbeständigkeit von HG-Drucken empfiehlt sich die Anwendung des Überzug- lackes PK 70/36.

Schablonenarten

Kunststoff-Siebdruckfarben wie HG enthalten auf Grund ihres Bindemittels organische Lösemittel, so dass nur Schnittfilme auf wässriger Basis und fotomechanische Schablonen in Betracht kommen.

Hitzebeständigkeit und Verformung

Die Siebdruckfarben HG lassen sich auf geeignete Materialien in der Regel gut verformen. Selbstverständlich sind bei allen Verformungen Vorversuche unbedingt erforderlich.

Reinigung

Die Siebdruckfarben HG lassen sich mit den Universalreinigungsmitteln URS oder URS 3 von Schablonen und Werkzeugen entfernen.

Verpackung

Die Siebdruckfarben HG werden in 1 ltr. und teilweise in 5 ltr. und 30 ltr. Gebinden geliefert.

Lagerbeständigkeit

Angaben zur Haltbarkeit siehe Dosenetikett.

Kennzeichnung

Vor der Verarbeitung unbedingt Sicherheitsdatenblätter lesen. Die Sicherheitsdatenblätter nach Verordnung (EG) 1907/2006 enthalten die Kennzeichnung nach Europäischer Zubereitungsrichtlinie (1999/45/EG) und Hinweise über Schutzmaßnahmen bei Verarbeitung, Lagerung und Entsorgung. Die in den Sicherheitsdatenblättern gemachten Angaben beziehen sich auf vorschriftsmäßige Anwendung nach diesem Merkblatt.

Die Angaben in unseren Merkblättern und Sicherheitsdatenblättern stützen sich auf den heutigen Stand unserer Kenntnisse, sie stellen jedoch keine Zusicherung von Produkteigenschaften dar und begründen kein vertragliches Rechtsverhältnis. Sie dienen der Unterrichtung unserer Geschäftsfreunde, doch ist es unbedingt erforderlich, vor Beginn der Arbeit eigene Druckversuche unter den örtlich maßgebenden Bedingungen im Hinblick auf den Verwendungszweck durchzuführen. – Hiermit verlieren die vorhergehenden Merkblätter ihre Gültigkeit. APRIL 2008 – VERSION Nr. 4

Technisches Merkblatt der Firma Coates Screen Inks GmbH Wiederholdplatz 1 90451 Nürnberg Tel.: 0911 6422 0 Fax: 0911 6422 200 http://www.coates.de